Am 13. August begaben sich einige WG-Bewohner, Ehrenamtliche und Mitarbeiterinnen in die Zeit und Umgebung der Bibel – in das „Bibeldorf“ – nach Rietberg. Auf Initiative von Pastor Fricke und seiner Ehefrau entstand dieses Projekt der evangelischen Kirchengemeinde vor ca.10 Jahren. Mit allen Sinnen tauchten wir in die zauberhafte Welt des Orients ein.
Wir betraten das Bibeldorf durch das Stadttor, ein Kammertor, wie es schon seit der Bronzezeit im Nahen Osten bekannt war. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Heidemarie Schröder begann der gemeinsame Rundgang. Wir sahen Exponate aus der biblischen und vorbiblischen Zeit. Großformatige Bilder und Karten zeigten uns Motive aus dem Negev, der judäischen Wüste, Galiäas, Jerusalems und Bethlehems.
Weiter ging es in das Nomadenzelt, welches aus Ziegenhaar gewebt wurde. Es schirmt die Sonne ab und bei Regen dringt kaum Wasser durch. Die Zelte sind in einen Männer- und einen Frauenbereich eingeteilt. Im Männerbereich werden die Gäste empfangen und bewirtet. Im Frauenbereich war der Ort der Familie. Hier wurde Essen gelagert und zubereitet, Korn in der Steinmühle gemahlen und zu Fladenbrot gebacken. Für 1kg gemahlenes Getreide benötigt man 1 1/4 Std. Dieses war die Aufgabe der Frau.
Nun ging es in die Synagoge. Sie war der religiöse Mittelpunkt in den Dörfern und Städten. Nachdem dort alle Platz genommen hatten, erfuhren wir, das dieses der Versammlungsort der Juden sei, in dem die Gottesdienste abgehalten wurden und auch heute noch werden. Auch Jesus hat als jüdischer Mann in der Synagoge gelernt, gebetet, vorgelesen und gepredigt. Einen Gottesdienst hätten wir an diesem Tag nicht abhalten können, da keine zehn Männer anwesend waren. Die Männer tragen außerdem auch die Kippa, sowie den Tallit, einen Gebetsmantel mit Fransen und Knoten.
Auf unserem weiteren Weg durch das Bibeldorf kamen wir auch an der Zollstation vorbei, weiter ging es zur Zimmerei und zur Seilerei. In der Gärtnerei sahen wir Pflanzen und Heilkräutern, die im mediterranen Bereich wachsen.
Zum Abschluss ging es an diesem Nachmittag in die Karawanserei. Bei einer guten Tasse Kaffee ging unsere Entdeckungsreise zu Ende.