Sachkundige Bürger sowie Ratsmitglieder der Freien Wählergemeinschaft Oelde (FWG) besuchten am 24.6. die erste Senioren-Wohngemeinschaft dieser Art im Kreis Warendorf: das St. Franziskus-Haus, das im neuen Wohngebiet Moorwiese liegt, umgeben von vielen Familien.
Seit dem 1. November 2007 wird diese Einrichtung der Seniorenhilfe vom Orden der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) betrieben.
Es dauerte etliche Monate, bis die jeweils zwölf Einzelzimmer auf den zwei Etagen im Haus vermietet waren. Inzwischen besteht für die vierundzwanzig- auf Wunsch mit einem Personennotruf zu versehenden – kleinen Wohneinheiten eine Warteliste.
Dieses darf sicher als Beweis dafür gelten, dass der Wunsch nach alternativen Wohnformen im Alter vorhanden ist und das Konzept offensichtlich ankommt.
Die Leiterin des St. Franziskus -Hauses, Hausmanagerin Annette Longinus-Nordhorn, erläuterte den Oelder Kommunalpolitikern die Philosophie ihrer Einrichtung. „Wir sind in zweifacher Hinsicht eine Alternative: zur eigenen Wohnung und zum Pflegeheim“, stellt sie pointiert heraus, wer sich allein in den eigenen vier Wänden nicht mehr wohl und sicher fühlt, aber auch das Rundum-Sorglos-Paket im Heim nicht möchte, der ist bei uns genau richtig! Im Gespräch mit Annette Longinus-Nordhorn erführen die sozialpolitisch interessierten Gäste, dass das St. Franziskus-Haus auch Menschen mit dementiellen Veränderungen oder psychischen Erkrankungen aufnimmt, die aber noch körperlich fit sind und zum Gemeinschaftsleben beitragen können. Der Wunsch nach leben in einer kleinen Gemeinschaft hat in dieser Wohnform einen hohen Stellenwert. So wird viel gesungen, gespielt und gefeiert, aber auch der Alltag muss gemeinschaftlich organisiert und gemeistert werden. Höhepunkt im Gemeinschaftsleben der WG ist die jährliche Erholungsreise an die Ostsee.
Auch die folgende Information trug für die Mitglieder der FWG zum Gesamtbild dieser noch jungen Oelder Einrichtung bei: wer in die Wohngemeinschaft einzieht, kann bis zum Lebensende bleiben, auch wenn der Pflegebedarf größer wird. Die 24-Stunden-Versorgung und -Betreuung der WG-Bewohner übernimmt die SMMP, hierzu gehört auch die Sterbebegleitung. Ein ambulanter Pflegedienst nach Wahl übernimmt die pflegerische Versorgung der WG-Bewohner.
Nach dem Sommerferien wird die FWG ihre Informationsbesuche in heimischen Alten-und Pflegeeinrichtungen fortsetzten. Die nächste Kontaktnahme soll im Seniorenzentrum am Eichendorffpark in Stromberg erfolgen.