Am 7.September 2012 war es endlich soweit und wir konnten unserer Mieterin (Einzug in die WG 3/2008) einen langersehnten Wunsch erfüllen. Einmal nach Schoorl (Nordholland), die“alte Heimat“ und die zurückgelassenen Freunde wiedersehen, nach siebzehn Jahren. Leider waren durch Krankheit die Kontakte im Laufe der Jahre abgebrochen. Wohnten Sie noch dort? Lebten Sie noch? Wie geht es Ihnen heute?
So starten Frau Drüe auf Wunsch in Begleitung von Frau Thoben (Mitarbeiterin), Frau Uhrig (Ehrenamtliche) und Frau Longinus-Nordhorn (Hausleitung) mit großen Erwartungen in Richtung Holland.
Nach einer guten Anreise konnten wir abends unser kleines Ferienhäuschen in Schoorl beziehen. Mit großem Hunger ging es anschließend in das altbekannte Pfannkuchenhaus in Schoorl. Frau Drüe staunte, es hatte sich trotz der vielen Jahre dort gar nicht viel geändert. Erinnerungen wurden wach, und Frau Drüe erzählte, wie Sie damals 1988 auswanderte.
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es am nächsten Morgen auf Spurensuche. Schnell war Fr.Drüe`s ehemaliges Häuschen, von Ihr liebenvoll „Das Paradeische“ genannt , gefunden. Es hatte sich 1995 kaum verändert, nur die Sträucher und Bäume lassen die verstrichen Jahre erkennen. Dann stieg die Spannung und Aufregung. Lebten die ehemaligen Nachbarn noch? Und wie Sie lebten!. Dem inzwischen 81jährigen Ehepaar „De Witt “ ging es blendend. Die Wiedersehensfreue fiel riesig aus. Beim gemütlichen Zusammensein im Garten hatte man sich so viel zu erzählen, dass die verschiedenen Sprachen vergessen waren. Anschließend ging es nach Bergen aan Zee, dort hatte Fr.D. viele Stunden mit ihrer Schäferhündin „Senta“ verbracht. Die Sonne schien bei 29 Grad, sodass wir uns kurzentschlossen ein Strandmobil für Fr.D. ausliehen, um mit Ihr einen ausgiebigen Strandspaziergang zu machen.
Nach einem gemütlchen Stadtbummel in Bergen ließen wir dann den Abend in einem Strandpavillion ausklingen. ein besonderer Spaß war gegen 22.30 Uhr der Rückweg, bei Dunkelheit und Nebel , zu Fuß mit dem Rollstuhl durch die Dünen.
Am Sonntag stand dann die Suche nach Frau Drüe`s lieber Freundin „Fredy“an. Auch hier hatten wir Glück. Sie (80jährig) lebte noch in Ihrem kleinen Häuschen auf einem „4000qm“Grundstück. Nach der ersten Sprachlosigkeit von „Fredy“ saßen wir in der Wohnstube und es wurde eifrig „Erlebtes“ ausgetauscht. Nach einem Besuch in einem Tulpenmuseum ging es dann an den Strand von „Camperduiin“ bei strahlend blauem Himmel. Wieder ging es mit Fr.Drüe im Strandmobil ans Wasser. Der Mittagsschlaf fand spontan im „Sandbett“ am Strand statt. An unserem letzten Abend bestaunten wir den Sonnenuntergang im Callenstoog.
Am Montag hieß es dann leider schon wieder Kofferpacken und die Heimreise antreten. Voher verabschiedete sich Fr.Drüe mit schwerem Herzen, aber unglaublich glücklich von Fred und den „De Witt`s“ , mit einem Blumenstrauss. Natürlich wurden Adressen ausgetauscht, diesesmal verliert sich bestimmt niemand mehr aus den Augen.
Caecilia Drüe/Claudia Thoben