Die evangelische Frauenhilfe Oelde-Süd/Stromberg unternahm jetzt eine kurze innerstädtische Busfahrt, die zunächst einen informativen Ausblick auf die deutlich erkennbar gewachsenen Baugebiete »Weitkamp« und »Moorwiese« ermöglichte. Es ist schon erstaunlich, wie rasant sich der Osten der Oelder Kernstadt weiter entwickelt hat. Ein markanter Teil dieser Ortserweiterung ist das St.-Franziskus-Haus, das seit November 2007 in der Straße »Moorwiese Nr. 3« als ambulant betreute Wohngemeinschaft besteht. Dieser ersten Senioren-WG im Kreis Warendorf galt der nachmittägliche Besuch der Frauenhilfe unter Leitung von Pfarrer Wolfgang Bovekamp.
Die Hausmanagerin Annette Longinus-Nordhorn und die Alltagsbegleiterin Helga Knesebeck begrüßten die 34 Mitglieder und Gäste der Frauenhilfe Oelde-Süd/Stromberg Anfang April im St.-Franziskus-Haus. Beide stellten die so ganz andere Senioreneinrichtung vor: »Ambulant betreute Wohngemeinschaft« bedeutet, dass regelmäßig ein Pflegedienst ins Haus kommt. Die Senioren werden je nach Bedarf und Pflegestufe in ihren Zimmern besucht und behandelt. Es ist also keine Pflege, es ist in der Tat eine Wohngemeinschaft. Ständig sind nur die Alltagsbegleiterinnen in der WG.
Sie assistieren, gehen zur Hand, leisten Gesellschaft – aber die Senioren und ihre Angehörigen sagen, wo es lang geht. Wie in jeder WG ist die Wohnküche das Zentrum, dort findet der Alltag statt. Es wird geredet, gegessen, gespielt und ferngesehen – Haushaltspflichten werden erledigt, die einen machen Kreuzworträtsel, andere Handarbeiten.
lnzwischen befindet sich vor dem St.-Franziskus-Haus auch eine Bushaltestelle, die als dringend erbetener Ausgangspunkt die Senioren wichtige Ziele erreichen lässt. Je 12 Senioren teilen sich in der Wohngemeinschaft eine Etage. Zum Konzept dieser inzwischen voll belegten Einrichtung der Seniorenhilfe der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel gehört ganz entscheidend, dass sie ausdrücklich für Menschen mit Demenz offen steht. Beim Rundgang durch das zweigeschossige Haus lernten die Gäste von der Frauenhilfe die Bewohner und deren liebevoll eingerichteten Gemeinschafträume kennen. Vor allem die behaglich-gemütliche Wohnküche lud zum fachkundigen Verweilen ein. Aber auch die hellen, lichtdurchfluteten Zimmer beeindruckten bei der Hausführung. Pfarrer Wolfgang Bovekamp bedankte sich im Namen der Ausflügler bei Frau Longinus-Nordhorn und Frau Knesebeck für den höchst interessanten Nachmittag, der viele neue Erkenntnisse vermittelt hat.
Die Verbindung mit den Frauen und Männern von der Wohngemeinschaft in der Moorwiese wird bestimmt nicht abreißen, da einige der WG-Bewohnerinnen schon seit geraumer Zeit an Veranstaltungen der Frauenhilfe im Dietrich-Bonhoeffer-Haus teilnehmen. Darüber hinaus kommt Pfarrer Wolfgang Bovekamp mindestens einmal im Monat ins St. Franziskus-Haus, um mit den Senioren in ökumenischer Eintracht Gottesdienst zu feiern.